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Zum Tage

Gestern war Rosenmontag, Aschermittwoch ist erst morgen - ob es auch im Internet was zu lachen gibt? Die Vorzeichen stehen ungünstig: Die Domain "humor-im-internet.de" (mit und ohne Bindestriche) ist noch zu haben, "lachen-im-internet" desgleichen - und das zu einer Zeit, in der jeder Mist schon reserviert ist. Was man wörtlich nehmen kann: Die Adresse Aussenlinkwww.mist.de hat sich eine "OK-onlinekaufen.de GmbH" aus Timmendorfer Strand gesichert - weitsichtige Leute, das.

Klar, es gibt eine Reihe von Seiten wie Aussenlinkwww.humorseiten.de oder Aussenlink www.witze.de - ziemlich durchwachsen, und ein lebendiger Beweis dafür, daß die Bartwickelmaschine auch im High-Tec-Medium ihren Platz behält. Gerade noch geeignet, um als heißer Tip unter der Schulbank weitergereicht zu werden, gähn.

Also zurück zum Datum. Einige aufs Geratewohl eingetippte Adressen ergeben bemerkenswert präzise Treffer: Unter Aussenlinkwww.karneval.de präsentiert ein Kölner Geldinstitut einen absolut professionell aufgemachten Überblick über Tradition und Gegenwart der "fünften Jahreszeit" der Colonia. Aussenlinkwww.fassenacht.de kommt weniger perfekt und dafür deutlich volkstümlicher daher - hier haben die Mainzer ihren virtuellen Stützpunkt aufgeschlagen. Und Aussenlinkwww.fasnet.de bietet allen, die es gerne etwas südlicher haben, einen Einstieg in die alemannische Fasnet - mit Linkliste. Und seien wir ehrlich: Wer kommt schon ohne Nachhilfe auf den Gedanken, seinen Browser auf Aussenlinkwww.albragugga.de oderAussenlinkwww.feuerhexen-balingen.de zu schicken. Geht aber, und das sogar ganz gut.

Zu einem durchaus unerwarteten Ergebnis führt dagegen eine Suche nach "fastelavn". Das ist nämlich nicht etwa rheinisch, sondern dänisch, und unter Aussenlink www2.traditioner.dk/Ingerskarnevalsside.html findet auch, wer kein Dänisch kann, eine schön illustrierte Seite mit global ausgreifenden Links zum Thema. Wobei gleich eine Warnung fällig ist: Der Link auf Aussenlink www.karnevaldeutschland.de führt zu einer offiziellen Seite der Narrenvereins-Szene - und das ist bekanntlich nichts zum Lachen. nach oben

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Dotcomtod

Draußen ist ein Frühling, wie man ihn seit Menschengedenken nicht mehr erlebt hat. Aber im e-Business herrscht schneidender Frost, Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz sind an der Tagesordnung. Dabei geraten - alles frisch aus diesem April - nicht nur Startups mit windigen Geschäftsmodellen wie der Telematik-Anbieter AussenlinkComRoad ins Schlingern, der jetzt seine Umsatzzahlen um 98% nach unten Aussenlinkkorrigieren mußte - das waren alles Luftbuchungen.

Es trifft auch nicht nur "Kleine" wie den innovativen Speicherhersteller AussenlinkLobster, dessen Inventar in diesen Tagen Aussenlinkunter den Hammer kam. Auch "Große" aus gutem Hause wie der Online-Marktplatz Aussenlink"qivive", eine Gemeinschaftsaktion von Lufthansa, Axel Springer und des Konzertveranstalters DEAG, müssen Insolvenz beantragen, weil die Geldgeber nicht mehr an einen Erfolg glauben und Aussenlinkkein Geld mehr geben wollen.

Das Elend der Kommerziellen gibt der Schadenfreude und Lästerlust des "Netz-Untergrundes" Auftrieb. Auf eigens eingerichteten Websites wird penibel Buch geführt, wer schon den Betrieb eingestellt hat, oder mit wessen Ableben demnächt zu rechnen ist. Erster und ältester dieser Chronisten des Untergangs ist, pardon, Aussenlink www.fuckedcompany.com; der bekannteste deutsche Vertreter der Gattung ist unter der schönen Adresse Aussenlink www.dotcomtod.de zu erreichen. Diese Sites beschränken sich übrigens längst nicht mehr darauf, den eingetretenen Tod von Firmen mitzuteilen - sie entwickeln sich zu Sammelplätzen von Gerüchten, die unter Umständen auch daran mitwirken, den Untergang von Dotcoms zu beschleunigen.

Mit ihrer Tratschlust zeigen solche Sites jedenfalls mehr Verständnis für das, was das Net ausmacht, als viele der dort zu Grabe getragenen Geschäftsdideen. Das Web ist eben etwas anderes als ein Verteiler von Hochglanzprospekten oder Vertrieb von Waren des täglichen Bedarfs. Hier geht es zuallererst um die Herstellung von Verbindungen zwischen Menschen, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen. Wer das versteht und mit passabler Technik unterstützt - wie die fortgeschrittenen Suchmaschinen oder die Internet-Auktionshäuser - kann dann sogar ein Geschäft daraus machen.

Um die anderen kümmert sich Dotcomtod. nach oben

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Was die Flaute verrät

Nein, so schlimm, daß das Internet demnächst mangels zahlungswilliger Nachfrage geschlossen würde, ist es nicht. Aber allzuviel neu aufgemacht wird derzeit auch nicht, und das hat zur Folge, daß viele Webworker weniger zu tun haben, als ihnen lieb ist. An den virtuellen Treffpunkten der Webworker hört man deshalb viele Klagen. Oder, was fast aufs Gleiche herauskommt, abenteuerliche Zukunftspläne für die Zeit, wenn es wieder aufwärts geht. Pfeifen im dunklen Wald.

Es wird aber nicht nur gejammert und gepfiffen; es wird auch darüber gesprochen, wie man sich in der Flaute weiterbilden kann, um für die weitere Entwicklung des Webs gerüstet zu sein. Drei Worte beziehungsweise Abkürzungen hört man da, wo von privaten Bildungsprogrammen die Rede ist, besonders oft: Flash, CSS und XML.

Wer das Internet nur von der Vorderseite des Bildschirms kennt, muß diese Begriffe nicht kennen – auch wenn er sicher schon öfters Flash-Filme gesehen hat. Wenn nicht, lohnt ein Besuch in der AussenlinkTop Flash Gallery. Interessant ist aber, daß die drei Begriffe für drei ziemlich unterschiedliche Enwicklungsrichtungen des WWW stehen.

Flash ist die Entwicklung eines amerikanischen Softwarehauses, die ursprünglich nur das Ziel hatte, die Erstellung von Bildschirmanimationen zu erleichtern. Über diese Anfänge ist das Produkt längst hinausgewachsen. Jetzt kann man ganze Websites damit erstellen, fast so schön wie Fernsehen – und fast ebenso weit von allem entfernt, was das Web ursprünglich für die Verbeitung von Dokumenten an jedermann sein wollte. Suchmaschinen, Blinde oder Webphones haben kaum eine Chance. Entertainment und Edutainment umso mehr.

Cascaded Style Sheets (CSS) markieren eine genau entgegengesetzte Tendenz. Dokumente und ihre leichte Zugänglichkeit stehen im Vordergrund – ausführliche Informationen auf Aussenlinkwww.css-design.de. Grafische Gestaltung ist möglich und erwünscht, bleibt aber Beigabe – wessen Gerät die Grafik nicht packt, sieht immer noch den Inhalt. Oder hört ihn, je nachdem. Die Technik gehört auch keinem Softwarehaus, sondern beruht auf Standards des „halboffiziellen“ AussenlinkWorld-Wide-Web-Consortiums.

Wieder in eine andere Richtung weisen die drei Buchstaben XML Hier geht es nicht um die Darstellung von Grafik oder Text auf dem Bildschirm, sondern um den Transport von Inhalten möglichst reibungslos über die Grenzen von Techniken und Systemen hinweg. Damit kann man auf der einen Seite den Weg vom Bestellformular eines Webshops zum Warenwirtschaftssystem des Herstellers enorm abkürzen. Andererseits können Suchmaschinen durch XML auch auf Inhalte (und nicht nur auf Wörter) angesetzt werden – ganz neue Perspektiven für die Entwicklung des Netzes zur Wissensmaschine.

Natürlich kann man trefflich streiten, welche der drei Richtungen die Entwicklung letztlich bestimmen wird. Mein Tip: Alle Drei, jede auf ihrem Gebiet, und manchmal sogar auf einer Website gemeinsam. Wenn es wieder aufwärts geht, wird es spannend. nach oben

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Das Netz im Netz

Seit ein paar Monaten sprießen auch im deutschen Internet die Blogs aus dem virtuellen Boden wie Krokusse auf der Frühlingswiese. (Eine ständig aktualisierte AussenlinkListe gibt es auf http://www.blogworld.de/blogscout.php). Auf den ersten Blick könnte man sie für eine Neuauflage der Netztagebücher seligen Angedenkens halten. Aber nur auf den ersten Blick. Ein ordentliches Blog wird zwar täglich geführt und ist subjektiv bis zum Gehtnichtmehr - aber sein Gegenstand ist zunächst nicht der Mensch an sich, sondern der Mensch und das Netz. Tatschlich meint das zu "Blog" verkürzte Wort "weblog" ursprünglich nichts anderes als "Logbuch der heute besuchten Webseiten" mit Kommentaren, Empfehlungen und immer wieder Links und noch mehr Links.

Das wirkte ansteckend. Bald hatte die Blogger-Gemeinde "ihr" Netz zu einem dichten Gewebe versponnen, in dem jeder mit jedem und alle über alle - wie in den Pioniertagen des Internets vor knapp 10 Jahren. Und genau da endet die Ähnlichkeit. Denn um eine eigene Website oder wenigstens ein Web-Tagebuch zu führen, braucht man Webspace, spezielle Software, und eine Menge Wissen über HTML und TCP/IP.

Für ein Blog braucht man nichts davon - der Computer mit Netzanschluss und der Browser reichen völlig aus. Die gesamte Technik wird auf Sites wie www.blogger com oder www.antville.org fix und fertig bereitgestellt, kostenlos, zumindest bis auf weiteres. Wer nicht ganz auf den Computerkopf gefallen ist, hat sich in einer knappen halben Stunde sein eigenes Blog zusammen geklickt und kann von jetzt auf gleich damit beginnen, das Netz vollzuschreiben. Wenn der Blogger ordentlich linkt, kommen ihn heute wenigstens die besuchen, die er gestern besucht hat, und wenn er gut ist, werden es bald mehr. Und jeder Besucher kann seinen Senf dazugeben. Damit kommt Leben in die Sache.

In der deutschen Bloggerszene trifft man derzeit noch überwiegend auf Namen, die man schon länger aus dem Netz kennt. Auf Jörg Kantel etwa, auf dessen Aussenlinkrollberg "Etwas andere Nachrichten" Platz finden. Oder auf Ralf Grafs Aussenlinknetzbuch, das sich ganz konsequent "Die Welt als solche" vorgenommen hat - unter anderem. Daniel Starks Aussenlink Web-Stalker Magazin ist dagegen eher auf dem Weg zu einer grundsachlichen Nachrichten-Agentur in Sachen "das Netz und seine Technik". Geradezu als Fachmagazin erscheint Martin Roells AussenlinkeBiz Weblog . Doch gleichzeitig versuchen sich - siehe Aussenlinkblogworld - Hunderte von Schreibern in dem neuen Medium, von denen man zuvor nie etwas gehört oder gelesen hat.

Die Sache ist kurios: Die Medien bauen Personal ab wie nie zuvor - die Unbequemen gehen zuerst. Staatliche Kontrolleure überziehen das Netz mit einem Wust von Kontrollen und Verregelungen, daß bald jede Website drei Rechtsanwälte beschäftigen müßte. Und gleichzeitg blüht in den Blogs der Eigensinn wie in den Pioniertagen von TCP/IP. Vielleicht verwirklicht er sich ja doch noch, der Traum vom Internet als Publikationsmaschine für jedermann. nach oben

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Internet patentieren?

Ob demnächst jemand die Wasserspülung patentieren läßt und jedesmal, wenn einer aufs Örtchen geht, Lizenzabgaben verlangt? Jedenfalls meldet der Web-Nachrichtendienst von AussenlinkHeise dieser Tage, daß die Computerbauer von IBM großzügigerweise auf ein Patent auf die computergestützte Reservierung von Flugzeugtoiletten verzichtet hätten, das ihnen erst vor einem knappen Jahr ebenso großzügigerweise gewährt worden war. Die Sache war ihnen dann vielleicht doch zu anrüchig,

Immerhin: Der Vorfall gibt Gelegenheit, auf den hier vor einem halben Jahr angesprochenen AussenlinkProzess der British Telecom gegen amerikanische Internetprovider zurückzukommen. Die Engländer verlangten nichts geringeres, als ihnen ein Patent auf die Link-Technik des Internets zuzuerkennen. "Daraus wird nichts" befand Ende August der zuständige Richter eines New Yorker Bezirksgerichts - wenigstens das bleibt uns also erspart.

Ansonsten geht es aber mit den Bestrebungen zur Aussenlink Patentierung von Software unverdrossen voran. Tatsächlich versucht erneut ein Unternehmen, sich eine der grundlegenden Technologien des Internets zum alleinigen Gebrauch zu reservieren: Nun hat die Texanische Forgent-Networks den AussenlinkAnspruch angemeldet, Inhaber von Patentrechten am weitverbreiteten Bildformat JPEG zu sein.

Auf der anderen Seite setzen Gegner des Patentierungswahns ihre recht erfolgreichen Bemühungen fort, die schludrige Praxis und den Unverstand in Patentämtern bloßzustellen: Nachdem letztes Jahr ein Australier es schaffte sich das Rad (circular transportation facilitation device) patentieren zu lassen, sprach in diesem Jahr das US-Patentamt einem Schüler ein Patent auf eine seitwärts schwingende Schaukel zu (US Pat no. 6,368,227) - das hat er sich bei einem x-beliebigen Kinderspielplatz abgeguckt. Auf einer Seite für Patent-Absurditäten sind noch mehr solche Kostbarkeiten gesammelt.

In Europa macht sich der Förderverein für eine freie Informationelle Infrastruktur AussenlinkFFI daran, Übersicht in die politischen und juristischen Verwirrspiele um das Patentrecht zu bringen. Und am 1. Novemberwochenende findet in Berlin die Aussenlink2. Oekonux-Konferenz statt, um zu beraten, ob und wieweit "die Prinzipien der Entwicklung Freier Software eine neue Ökonomie begründen können, die als Grundlage für eine neue Gesellschaft dienen könnte." Klingt ein bißchen wie hinten durch die Brust ins Auge, aber wer weiß? Mit der richtigen Software geht fast alles. nach oben

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Ansturm der AK

Wir sind AK. Sie werden assimiliert werden. Widerstand ist zwecklos. Gerade einmal 0,04 Sekunden braucht Google, um 107 000 Fundstellen (nicht alle aus 2002) zu AdventsKalendern auszuwerfen - der Ansturm der AK ist überwältigend, Widerstand ist zwecklos. Und außerdem sind die AK ja nicht so uniform und entindividualisiert, daß es sich nicht lohnen würde, sie einmal genauer anzuschauen.

Da gibt es die ganz klassischen Exemplare auf AussenlinkGrafikland oder bei der Aussenlinkdeutschen Schwimmjugend - da ist die Welt noch in Ordnung. Muß wohl so sein, wo die Kirchen sich in einer AussenlinkGemeinschaftsaktion ganz der Unordnung auf der Welt widmen. Aber Besinnlichkeit so oder anders ist eher die Ausnahme. Viele Webautoren reizt wohl einfach das ungewöhnliche Format 24 x 1, um eine Geschichte in täglichen Fortsetzungen zu publizieren. Ein gutes Beispiel bietet Aussenlink Penelope Schenk - in 24 Folgen zerlegt wird hier eine - den ersten Tagen nach zu urteilen - ganz zauberhafte Katzengeschichte gezeichnet und erzählt. Es muß aber nicht immer zauberhaft sein. Skurril geht auch, wie bei Aussenlink Tom Stich zu besichtigen.

Die großen Kommerziellen schmücken sich mit den üblichen Sonderangeboten, fast alle so einfallslos wie - einer für alle - Aussenlink Yahoo-Deutschland . Aber ein kleiner Kommerzieller hat es gescheiter angepackt: AussenlinkAdventshoping.de gelingt es, einen ganzen Katalog von Erzgebirgsartikeln hinter den Türchen zu präsentieren - das passt.

Im Übrigen macht jeder zu Advent sein Ding, wie sonst das ganze Jahr hindurch auch. Bei der AussenlinkTierlobby gehts animalisch zu, die Aussenlink Skispringer verstecken hinter ihrem etwas unterkühlt wirkenden Adventskalender einen 24-geteilten Jahresbericht, und auf der Aussenlink Diabsite kann man hinter den bunten Türchen sein Wissen über Diabetes kontrollieren.

Beim Aussenlink Linux-Magazin.de. gibt es keinen Adventskalender, sondern (im Archiv von 12/1999, aber immer wieder aktuell) eine Programmieranleitung, wie man sowas am besten baut. Es kann halt keiner aus seiner Haut heraus. Aber die AK assimilieren alles. nach oben

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